Gottesdienst für Heimbewohner vor dem Brune-Zentrum

14.04.2020

Bewohner lauschten ökumenischer Aktion von ihren Balkonen aus
Pastor Sebastian Amend und Marianne Florian hielten den Wortgottesdienst. Heinrich Jung/ FFS

Gerd Hengstermann

„Wir, die Kirchen, sind auf der Suche nach Möglichkeiten, zu den Menschen zu kommen, die eben nicht in die Kirchen kommen können, und wollen ihnen in dieser besonderen Situation von Gott erzählen,“ brachte Pastor Sebastian Amend das Ziel des Gottesdienstes auf den Punkt.
Genauer gesagt waren es zwei Gottesdienste, die am Samstag vor den beiden Eingängen zum Elisabeth-Brune-Zentrum in Rentfort-Nord der evangelische Pastor zusammen mit Marianne Florian von der katholischen Kirchengemeinde St. Franziskus zelebrierte. Kleine, aber schöne Lichtpunkte in der Dunkelheit der Corona-Pandemie. Angeregt hatte die Messfeier Frau Dohm vom sozialen Dienst der Awo. Auf den Balkonen und an offenen Fenstern saßen und standen viele Bewohner des Seniorenheimes und hörten Lieder, Gebete, Fürbitten und Predigtworte.

Ein Gottesdienst am Vormittag des Karsamstags, in der Passion Jesu Christi der Tag der Grabesruhe nach dem Kreuzestod am Karfreitag und der Auferstehung in der Osternacht. Diese Zerrissenheit zwischen Tod und Auferstehung, Licht und Finsternis, Angst und Hoffnung passt zur gegenwärtigen Situation. „Ein Riss geht durch die Welt,“ so Pastor Amend in seiner Predigt, „wir wissen nicht genau, wie die nächsten Wochen und Monate aussehen werden, wann die Dunkelheit des Karfreitags vom Licht der Osternacht abgelöst wird.“ Luftballone auf den Balkonen, das Strahlen der Frühlingssonne und die Botschaft der biblischen Texte und der Lieder jedenfalls vermittelten Hoffnung und Zuversicht.

Eine gelungene, zudem noch ökumenische Aktion der beiden christlichen Kirchen, für die Frauen und Männer, die im Pflegeheim im besonderen Maße unter der Pandemie zu leiden haben. Als zum Abschluss das irische Segenslied von Kathy Ann Kelly „Möge die Straße uns zusammenführen und der Wind in deinem Rücken sein...“ mit dem Refrain „Und bis wir uns wiedersehen, halte Gott dich fest in seiner Hand“ ertönte, konnten nicht wenige ihre Tränen zurückhalten.

© WAZ 2020

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